Stirnjoch, Stirnblatt, Schäpfelgeschirr
Stirneinzeljoche
Thüringen
Thüringisches Stirnjoch
Bei diesem sehr leichten Stirnjoch ist das Holz gebogen (Kuhbogen) und läuft an beiden Enden etwas spitz aus. Dort befinden sich die Löcher (manchmal auch eiserne Haken, Ringe) für den Ansatz der Zugstränge. Die Polsterung mit Lederbezug ist in aller Regel direkt am Holz aufgenagelt. Die Riemen zur Befestigung an den Hörnern verlaufen hier kreuzweise, wodurch sich das Joch weniger leicht verschiebt.
Diese Stirnjoche werden z.T. mit wunderschönen Schnitzereien versehen, die bildliche Darstellungen und/oder Sprüche aus dem bäuerlichen Bereich darstellen.
thüringisches Stirnjoch aus Arnstadt
thüringisches Stirnjoch aus Zeulenroda
thüringisches Stirnjoch aus Dassel, Niedersachsen
thüringisches Stirnjoch aus Crawinkel
Bayrisches Stirnjoch - Franken
Fast identisch mit dem thüringischen ist das oberfränkische Stirnjoch, allerdings ist es flacher gebogen und meist mit Messing oder Nickelblech verziert. Für das Jochholz wurden - auch bei den anderen Stirnjoch-Arten - meist Harthölzer verwendet also Eiche, Buche und manchmal auch Esche.
fränkisches Stirnjoch aus Hagenbuch
fränkisches Stirnjoch aus Würzburg (auf Unterfränkisch: Schtiänbläddlä)
Stirnjoch - fränkischer Art
Oberfränkische Schmuckstirnjoche
Mittelfränkisches Stirnjoch
Besteht aus einem dicken, etwa 25cm langen Holz mit Polster und einem Jochbügel aus Flach- oder T-Eisen mit Ösen an den Enden. Leder überzieht das Ganze und es kann zusätzlich ausgeschmückt sein. Durch das Eisen gewinnt das Joch an Stabilität gegenüber den reinen Holzjochs, allerdings scheuert das Leder gern durch.
eiserne, mittelfränkische Stirnjoche
Bayrisches Stirnjoch - Oberpfalz
die beiden unmittelbar folgenden aus Etzelwang
aus Wiesau/Schönhaid
aus Regensburg
Bayrisches Stirnjoch - Niederbayern
aus Röhrnbach
aus Kollnburg
Bayrisches Stirnjoch - Oberbayern
Stirnjoch aus Zeilern, Obb. nach Art des Dr. Werner
Baden-Württembergisches Stirnjoch
Baden-Württembergisches Stirnjoch aus Rauenberg
Baden-Württembergisches Stirnjoch aus Nußloch
Nordrhein-Westfälisches Stirnjoch
Nordrhein-Westfälisches Stirnjoch aus Plettenberg
Nordrhein-Westfälisches Stirnjoch aus Hückeswagen
Nordrhein-Westfälisches Stirnjoch aus Solingen
Rheinisch-Pfälzisches Stirnjoch
Ähnlich dem Mittelfränkischen Stirnjoch wird auch hier ein Eisenbügel verwendet, der verläuft allerdings abgekröpft seitlich schräg nach hinten; diese Bauweise wird von der Hornstellung der jeweils benutzten Rinderrasse bedingt. Häufig findet man bei diesen Stirnjochs Lederfransen gegen Fliegen angearbeitet.
rheinland-pfälzisches Stirnjoch aus Oberwesel
Stirnjoche in Kommern
eiserne rheinisch-pfälzische Stirnjoche
Rheinisch-Pfälzisches Schmuck-Stirnjoch
Eifeler Stirnjoch
Filz-Stirnjoch mit Metallfeder
Das folgende Joch wurde zum Gebrauch hergerichtet: übernommen wurde die 3 Filzlagen als Polsterung (ursprünglich blau) und das Schnittmuster des Leders/der Filzlagen. Die Metallfeder fand sich zwischen Leder und schwarzem Eisenband, die Hornriemen liefen frei im selben Spalt und das Leder-/Filzpolster wurde von hinten mit Schrauben am Eisenband befestigt. Damit war der Ersatz von Verschleißteilen sehr einfach.
Hessisches Stirnjoch
hat ähnlich wie die rheinisch-pfälzischen Stirnjoche abgekröpfte Enden am Metallbügel, dann Ösen und Zughaken. Ein dickes, einfach austauschbares Lederpolster schützt die Stirn.
Stirnjoche aus Braunfels
Stirnjoche aus Langenselbold
Stirnjoch aus Eschenburg
Niedersächsisches Stirnjoch
Niedersächsisches Stirnjoch
Schleswig-Holsteinisches Stirnjoch
aus Ostholstein
Stirnjoch nach Dr. Werner
Das empfohlene Stirnjoch dieses damals sehr bekannten Rinderzüchters war weit verbreitet und wird insbesondere für Ochsen propagiert; es ist weniger stark gebogen und hat vorn eine massive Eisenplatte die an den Seiten in Zugösen ausläuft. Hier werden die Riemen meist kreuzweise verschnallt.
Stirnjoch D.R.G.M. (Deutsches Reich Gebrauchsmuster)
Diese Stirnjoche mit dem DRGM auf dem Holz und dem Eisenbogen aus T-Eisen gibt es in 5 standardisierten Größen; hauptsächlich der Krieg trieb diese Standardisierung (und Patentierung) voran. Die Sattler konnten die entsprechenden Eisenteile liefern lassen, mit den passenden Schnittmusterbögen die Joche fertig stellen und die Armee bekam einheitliche Stirnjochs je nach bestellter Größe.
weitere Varianten
Sattlermeister Schöttler (Falkenrehde) hatte unter anderem ein eisernes Stirnjoch auf dem Markt, welches statt der üblichen Seegras bzw. Pferdehaarpolsterung im Lederüberzug eine Filzeinlage mit einer starken Gummiplatte hatte.
Schmuckstirnjoch aus Berlin
Stirnjoch mit Messingblech
Stirnjoch mit Messingblech und Geschirr
Stirndoppeljoch
Vermutlich sind keine Stirndoppeljoch mehr vorhanden ...